Der letzte Castor rollt aus Stade

Morgen geht der letzte Transport aus dem abgeschalteten Atomkraftwerk. Aktivisten kündigen Proteste an

Morgen früh soll zum letzten Mal ein Castor-Transport vom stillgelegten Atomkraftwerk Stade in eine Wiederaufbereitungsanlage rollen. Die vier Behälter mit radioaktivem Material werden nach Informationen von Atomkraftgegnern in den frühen Morgenstunden auf die Reise geschickt und passieren auf ihrem Schienenweg ins französische La Hague entweder Bremen oder Verden. Anti-Atom-Initiativen rufen dazu auf, die Eisenbahn-Brücken zwischen Hamburg und Verden zu besetzen, um den Transport zu behindern.

Auch aus anderen norddeutschen Atommeilern werden keine Castor-Transporte mehr erwartet, da diese ab erstem Juli nicht mehr erlaubt sind. Die AKWs haben deshalb vor Ort eigene Zwischenlager errichtet – unter Protesten von Anwohnern. Die Frage, ob in Gorleben ein Endlager eingerichtet wird, ist immer noch nicht endgültig beantwortet.

Strahlende Züge werden trotz Fahrverbot weiterhin durch die Gegend kutschiert: Aus den Anlagen in La Hague und Sellafield werden nach Einschätzung von Greenpeace noch 115 Behälter mit hochradioaktivem Material zurückkommen. Diese landen nach wie vor im niedersächsischen Gorleben. Die nächsten Castoren sollen laut Greenpeace voraussichtlich im November in Gorleben eintreffen. eib

Infos: www.contratom.de Infoveranstaltung mit dem Strahlenbiologen Wolfgang Köhnlein zur Einnahme von Jodtabletten bei einem Störfall: Mittwoch, 27. April, um 20 Uhr im Friesenheim Rodenkirchen.