: Pilotprojekt Electrolux
STADTENTWICKLUNG Auf dem ehemaligen Electrolux-Gelände in Altona sollen 165 Wohnungen entstehen, mehr als zwei Drittel davon öffentlich gefördert
Hinter der S-Bahn-Station Holstenstraße sollen 165 Wohneinheiten entstehen, 113 davon öffentlich gefördert für Senioren und Familien mit einer Nettokaltmiete von 5,90 Euro pro Quadratmeter.
■ Im hinteren Hofbereich will Quantum darüber hinaus 52 frei finanzierte Wohnungen bauen, die Nettokaltmiete soll bei 9,90 Euro pro Quadratmeter liegen.
■ Eine der beiden Gewerbeeinheiten will die Handelskette Edeka anmieten, die andere ist noch frei.
■ Fertiggestellt werden soll das rund 40 Millionen Euro teure Projekt Ende 2013. LKA
Das Vorhaben „Wohnen am Suttnerpark“ gilt als Pilotprojekt. Erstmals kooperieren die städtische Saga und die Hamburger Immobiliengesellschaft Quantum, um öffentlich geförderte Wohnungen in zentraler Lage zu realisieren. Mit einem Anteil von 70 Prozent geförderten Wohnungen wird die Entwicklung des Areals zwischen Max-Brauer Allee und Suttnerstraße hinter der S-Bahn-Station Holstenstraße für Quantum zum Vorzeigeprojekt. Um das zu realisieren, hat sie die städtische Saga ins Boot geholt.
Die Saga erhofft sich eine Signalwirkung für die Schaffung öffentlich geförderter Wohnungen in Innenstadtlagen. Dabei will sie künftig stärker auf private Projektentwickler setzen. Der SPD-Senat habe ehrgeizige Ziele, sagt Saga-Vorstand Thomas Krebs. „Um in solchen Lagen geförderte Wohnungen zu bauen, suchen wir nach Kooperationen mit Partnern, bei denen die Saga quersubventioniert.“ Allein in Altona seien sieben weitere Neubauvorhaben dieser Art anvisiert. Für den Investor, der auch das Brauerei-Quartier entwickelt hat, ist der Bau von geförderten Wohnungen ein Novum. Der sei vor vier Jahren noch kein Thema gewesen, sagt Quantum-Geschäftsführer Frank Bohlander.
Um das Electrolux-Gelände zum Wohngebiet umzuwidmen, sind Befreiungen vom Planrecht erforderlich. Dieses Verfahren ist nur dann möglich, wenn die Nachbarn mit dem Bauvorhaben einverstanden sind.
Die Initiative Lux & Konsorten hatte auf dem Areal günstige Arbeitsräume für lokale Gewerbetreibende gefordert. Für den Altonaer Baudezernenten Reinhold Gütter ist günstiger Gewerberaum genauso wichtig wie günstiger Wohnraum. Das gemeinsame Bemühen sei nun auf die Viktoria-Kaserne gerichtet.
Bereits im Frühjahr soll der gelb verklinkerte Gewerbehof aus der Nachkriegszeit abgerissen werden und der Neubau beginnen. LKA