KONZERT : Der Wind, in den man sich hängt
Im schlechten Sinne deutet Ekletizismus ja nicht selten auf eine euphemistisch gewendete Entschlussschwäche hin: Wer nichts Eigenes hat, hängt sein Fähnchen eben möglichst weit in den sich nun mal häufig drehenden Wind. Das kann schnell furchtbar langweilig werden. Im guten Sinne aber steckt dahinter einfach eine nicht weiter hinterfragte Liebe zum Chaos und eine unersättliche Neugier auf all das, was hinter den Grenzen des erkundeten Gebietes liegt: permanenter Wille zum Aufbruch eben. Zu dieser zweiten Kategorie des Weder-Noch gehört das Ostberliner Trio Bodi Bill. Das feiert nämlich auch auf seinem dritten Album „What?“ noch das unentschiedene Ausprobieren. Das allerdings immer mit der richtigen Portion Selbstbewusstsein. Und dann ist man eben selbst der Wind, in den man sich hängt. MATT
■ Mi, 15 2., 20 Uhr, Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66