KULTURDINNER : Flächenbrand in Nigeria
Nigeria wird von blutigen Auseinandersetzungen erschüttert.
In der nordöstlichen Borno-Provinz sind in den letzten Wochen fast 800 Menschen ums Leben gekommen. Die Kämpfer der islamistischen Boko-Haram-Miliz haben die Zentralregierung in Abuja herausgefordert. Sie wollen den Geltungsbereich der Scharia, des islamischen Rechts, erweitern. Im Norden des Landes gilt es schon seit Jahren. Jetzt starteten die Milizen eine Offensive, um es auch in den übrigen Provinzen einzuführen. Kaum noch wahrgenommen werden so die seit langem anhaltenden Auseinandersetzungen im Süden. Die Armee kämpft dort seit den Zeiten der Militärdiktatur gegen das Volk der Ijaw. Dieses wehrt sich gegen die Umweltzerstörung durch Erdölfirmen, denen die Diktaturen der vergangenen Jahrzehnte die Förderrechte zugeschanzt hatten. In beiden Fällen spricht die Regierung von Terrorismus und hat der Armee einen Freibrief erteilt, gewaltsam gegen die Aufständischen vorzugehen. Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge lädt ein zu einem Abend mit Flüchtlingen aus Nigeria, die über die Kämpfe in dem Land sprechen und Fotos und kurze Filme zeigen. Vorher gibt es ein Buffet mit nigerianischen Spezialitäten. cja
■ Donnerstag, 20 Uhr, Paradox