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Archiv-Artikel

„Wir sind da reingestolpert“

Ein Pfad eröffnet Einblicke in die Bronzezeit

Von BES
Angela Scholz, 35

Sprecherin der Aktionsgemeinschaft Binnendüne, Unterschriftenliste: www.binnenduene.de

taz: Frau Scholz, schlagen Sie heute einen Pflock ein?

Angela Scholz: Die Pflöcke sind schon eingeschlagen und eine der sechs Tafeln unseres Bronzezeit-Erlebnispfads ist verhüllt – damit Bausenator Reinhard Loske ihn heute feierlich einweihen kann.

Die Einweihung ist aber ein symbolischer Pflock gegen die Binnendünen-Bebauung…

… die Düne selbst ist Landschaftsschutzgebiet. Da darf nicht gebaut werden. Aber in den umliegenden Gebieten will die Gewosie ein Neubaugebiet errichten – was aus unserer Sicht sinnlos ist, wenn man den Wohnungsmarkt anschaut. Mittelfristig wollen wir wieder einen Schutzstatus fürs gesamte Gebiet bekommen.

Dafür haben Sie den Archäologie-Lehrpfad geschaffen?

Mit dem setzen wir uns vor allem dafür ein, dass das bronzezeitliche Gräberfeld rund um die Binnendüne bekannter wird.

Es ist der erste in Bremen?

Ja – und wir sind auch ziemlich stolz darauf: Die Schilder sind inhaltlich mit der Landesarchäologin abgestimmt, komplett in Eigenarbeit entstanden und, neben Beiratsmitteln, durch Spenden finanziert.

Besonders viel Bronzezeit hat die Stadt ja sonst nicht…

Gerade hier in Bremen-Nord muss es aber viele Siedlungen gegeben haben. Und rund um die Düne scheint eine Art Friedhof gewesen zu sein, der auch lange – bis in die Eisenzeit hinein – genutzt wurde.

Sie sind über Ihr Engagement gegen die Bebauung zur Hobby-Archäologin geworden?

Das stimmt: Wir sind da sozusagen reingestolpert. Zuerst hatten wir von den Bebauungsplänen gehört und fanden das nicht so gut. Dann hat uns ein Nachbar darauf hingewiesen, dass hier mal „so alte Sachen“ gefunden worden waren – weshalb wir die Archäologen kontaktiert haben. Gleichzeitig haben wir uns auch in die Ökologie des Gebiets eingearbeitet. Mittlerweile haben wir schon mehr als 1.700 Unterschriften für den großflächigen Erhalt gesammelt. Das ist also nicht nur eine Forderung der Anwohner. INTERVIEW: BES

Einweihung: 15 Uhr, Binnendüne, Am Steending 114