piwik no script img

Archiv-Artikel

Grausame Steinigungen verhindern

betr.: „Afghanische Frau gesteinigt“, taz vom 25. 4. 05

Mit großer Trauer und Wut mussten wir der Presse entnehmen, dass in Afghanistan wieder eine Frau durch Steinigung hingerichtet worden ist. Diese Frau wurde ohne ordentliches Gerichtsverfahren, nur auf Bezichtigung des Ehebruchs durch ihren Ehemann gesteinigt. Nach der offiziellen Web-Seite der Bundeswehr haben die ISAF (International Security Assistance Force)-Kräfte den Auftrag, „im Auftrag der Vereinten Nationen die afghanische Interimsregierung bei der Wahrung der Menschenrechte sowie bei der Herstellung und Wahrung der inneren Sicherheit (zu) unterstützen“.

Wir erwarten von unseren PolitikerInnen und der Bundeswehrführung, dass sie sich dafür einsetzen, grausame Steinigungen zu verhindern, und gegen solche Art Gerichtsbarkeit massiv vorgehen ob auf politischem Weg oder durch direkten Eingriff vor Ort. Es gehört doch zu den elementarsten Menschenrechten, dass eine Angeklagte das Recht auf einen Prozess mit einer unabhängigen Verteidigung hat. Das wäre das Mindeste, was für die Wahrung der Menschenrechte hier getan werden müsste. Ganz zu schweigen von dem Delikt (Ehebruch), das der Angeklagten vorgeworfen wurde, und der Ächtung der Todesstrafe an sich. ELISABETH WALTER, Vorsitzende, PETRA FICHTNER, Gewerkschaftssekretärin, Bezirksfrauenrat des Ver.di-Bezirks Mittelfranken