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meinungsstark

Merz liebt die Wirtschaft. Das Klima?

„UN-Klimakonferenz in Brasilien: Vorreiter Deutschland steigt ab“, taz vom 9. 11. 25

Kanzler Merz sagt allen Ernstes: „Eine gesunde Wirtschaft ist auch gut für das Klima.“ Dreiviertel des Iran wird von bedrohlicher Dürre geplagt. Die Millionenstadt Teheran steht vor der Evakuierung. Hunderttausende Menschen verlieren weltweit durch Überschwemmungen ihr Hab und Gut, viele verlieren ihr Leben, auch schon in Europa. Merz ist die drohende Klimakatastrophe offenbar scheißegal! Nicht die Wirtschaft ist gut für das Klima, sondern allein ein gesundes Klima ist ein Garant für eine gesunde Wirtschaft! Winfried Grißmer

Agro-Greenwashing in Belém

„Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien: Klimaanpassung als Chance“, taz vom 10. 11. 25

Der brasilianische Pestizid-Gegner Alan Tygel von der „Permanenten Kampagne gegen Agrargifte und für das Leben“ erwartet nicht viel von der Klimakonferenz. Er sagt: „Wir dürfen uns keine Illusionen über die COP machen. Die durch das kapitalistische System verursachte Umweltkrise wird nicht von Regierungen gelöst, die von Unternehmen kontrolliert werden, die von der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen profitieren.“

Am 14. November findet der internationale Klimastreik zur COP30 statt, an dem auch wir als CBG in Düsseldorf teilnehmen. Jan Pehrke, Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)

Auf der Flucht vor der Katastrophe

„250 Millionen Binnenflüchtlinge wegen des Klimas,

taz vom 10. 11. 25

Nur der Mensch benötigt(e) fossile Brennstoffe und Anbauflächen zur Ernährung, die zu radikaler Abholzung geführt haben. Die Erdbevölkerung nimmt zu – und der Konsum pro Mensch steigt. Aus finanziellen und wirtschaftlichen Gründen werden diese beiden Punkte von der Politik jedoch nicht angegangen. Heute, wo wir auf einem Höchststand der klimaschädlichen Emissionen sind, wird immer noch gehofft, dass wir die Entwicklung stoppen können. Dabei sollten wir vielmehr schnellstens unsere Städte auf die bevorstehenden Klima-Entwicklungen vorbereiten. Wir können theoretisch nur auf dem erreichten – hohen – Niveau verharren. Die gegenwärtige Ignoranz der Hoffnungsträger und das Vertrauen auf Klimamodelle ist eine Tragödie und sie bildet das Drama für unsere Zukunft. Rolf Dombrowsky, Dortmund

Mensch, das war knapp!

„Friedrich Merz feiert Geburtstag: Machen Sie einen Neustart!“, taz vom 11. 11. 25

Vor zwei Wochen kam ich in einem lebensbedrohlichen Zustand in ein Krankenhaus meiner Region. Es war knapp. Einer der Ärzte sagte mir heute, er freue sich, dass sich meine Werte inzwischen deutlich verbessert hätten, er habe sich große Sorgen um mich gemacht. Damit brachte er zum Ausdruck, was ich hier von allen Pfle­ge­r:in­nen und Ärz­t:in­nen gespürt habe: Man hat sich um mich gesorgt, mich ernst genommen und mir die bestmögliche Pflege zukommen lassen. Und ich habe es geschafft, mit viel Hilfe. Ohne diese Unterstützung könnte ich heute vielleicht nicht mehr diese Zeilen schreiben. Und genau deshalb schreibe ich sie. Das Team hier im Krankenhaus ist eine bunte Gemeinschaft unterschiedlichster Herkunft: Menschen mit dunkler Hautfarbe, Menschen, die mit Akzent sprechen oder deren Deutsch nicht perfekt ist, weil es nicht ihre Muttersprache ist. Und doch sind sie hier, um anderen zu helfen. Für mich als alten weißen Mann war der Gedanke beschämend, von jenen Menschen betreut zu werden, über die Friedrich Merz sprach, als er von seinem „gestörten Stadtbild“ redete. Ich schäme mich für diese Aussagen. Ich bin froh, dass diese Menschen hier sind. Dass unser Land bunt ist. Dass Vielfalt, verschiedene Kulturen, Ethnien und Lebensgeschichten Deutschland lebendig machen. Und ich bin dankbar, dass ihr hier seid. Weil ihr da wart, als ich euch brauchte.

Axel Siewert, Rettersen (Westerwald)

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