: Zitternd naht Rettung
Die Zitterpappel ist Baum des Jahres 2026
Auch wir schrieben es schon auf der Wahrheit, der SOS-Seite des harten, irdischen Lebens: Es gibt einen Baum, nicht nur in unseren Breitengraden wurzelt er, dem ein ganz eigenes Rauschen zueigen ist, eins, das ihn früher erfasst als anderes hohes Grünzeug, das uns umgibt. Und jetzt, jetzt erst wissen wir via der „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung“, warum das so ist. Die Zitterpappel, „Baum des Jahres 2026“, „verdankt ihr typisches ‚zitterndes‘ Laub dem seitlich abgeflachten Blattstiel – schon ein leichter Wind versetzt ihre Krone in Bewegung.“ Knorke! Und sonst so? „Lebensretterin im Wald“ ist die auch Espe oder Aspe Genannte. Doch wie soll diese dufte Dame retten, wenn sie doch zittert wie Espenlaub? Zittern und dabei retten, das will uns nicht in den sturen Schädel. Aber, es ist wahr: Zittern wie Espenlaub und gleichzeitig Lebensraum sein für mehr als 60 Schmetterlingsarten und unzählige Vogelarten plus „unverzichtbare Helferin bei der Wiederbewaldung“ – das geht zusammen. Frohe Botschaft zum Schluss: In der Rinde der zitternden Pappel ist Salicin drin, die natürliche Variante von Acetylsalicylsäure. Tschüss, Aspirin! Willkommen, Asperin!
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen