: Ermittlungen gegen Fahrgerätbetreiber
RUMMELPLATZ-UNFALL Behörden gehen dem Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung nach
Nach dem Unfall bei einem Volksfest wird gegen den Betreiber des Fahrgeräts „Stargate“ ermittelt. Die Behörden gehen dem Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung nach, wie die Polizei am Montag mitteilte. Das riesenradähnliche Gerät hat am Samstag bei voller Fahrt plötzlich angehalten. Möglicherweise war eine Bremse heiß gelaufen und blockiert. 14 Menschen hingen eine Dreiviertelstunde lang kopfüber in 15 Metern Höhe und konnten erst nach langem Zittern gerettet werden.
Fachleute des TÜV nahmen am Montag das Gerät unter die Lupe. Ein Sprecher des Festveranstalters sagte, der TÜV habe die Bremse ausgebaut und zur Untersuchung in eine Werkstatt gebracht. Ergebnisse sind bislang nicht bekannt. Schon in der vergangenen Woche hatte es einen technischen Defekt bei dem äußerlich einem Riesenrad ähnelnden Fahrgerät gegeben. Es wurde aber rechtzeitig abgeschaltet.
Sanitäter und Ärzte kümmerten sich am Samstag um die Gäste. Bei dem Notfall wurde kein Fahrgast verletzt. Leichte Verbrennungen zog sich laut den Betreibern des „Stargate“ ein Mitarbeiter bei der Notreparatur des Karussells zu. Mehrere Fahrgäste klagten jedoch über heftige Übelkeit und Schwindelgefühle. Zwei Menschen wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Wie der Sprecher des Deutsch-Amerikanischen Volksfestes am Montag sagte, erhielten einige Fahrgäste Gutscheine, etwa für Cocktails.
Erst vor einer Woche war auf dem Volksfest ein elfjähriger Junge bei einer Achterbahnfahrt gestorben. Die Ursache konnte noch nicht ermittelt werden.
Der Münchner „Stargate“-Betreiber war den Angaben nach zum ersten Mal auf dem traditionellen Volksfest nahe dem Generalkonsulat der USA im Stadtteil Dahlem vertreten. Das „Stargate“ bleibt nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Einbußen für die übrigen Schausteller befürchten die Veranstalter nach dem Zwischenfall nicht. Am Sonntag seien die Fahrgeschäfte ähnlich gut besucht gewesen wie in den vergangenen Jahren. (dpa)