: Dutzende Zivilsten bei Bombenanschlägen im Irak getötet
TERROR Ethnische und religiöse Minderheit der Schabak im Norden des Landes als Anschlagsziel
BAGDAD dpa | Schwere Bombenanschläge haben am Montag im Irak 46 Menschenleben gefordert. Fast alle Opfer waren schiitische Zivilisten. Allein 28 Menschen wurden im Dorf Khazna östlich von Mossul getötet, als zwei sprengstoffbeladene Lastwagen explodierten. 122 weitere Bewohner der Ortschaft wurden verletzt, berichteten Augenzeugen. Mindestens 30 Häuser wurden zerstört. Bewohner suchten unter den Trümmern nach vermissten Angehörigen.
Das Dorf Khazna wird von der Volksgruppe der Schabak bewohnt, einer ethnischen und religiösen Minderheit, die einen kurdischen Dialekt spricht. Die Schabak gelten als Schiiten, obwohl sie sich in Glaubensfragen und Ritualen von der Mehrheit unterscheiden. Ihre Zahl wird im Irak auf wenige Zehntausende geschätzt. In Bagdad explodierten am selben Tag weitere Autobomben. 16 Menschen starben, 81 wurden verletzt, berichtete die Presse-Agentur Aswat al-Irak. Die Opfer der Anschläge in den schiitischen Vierteln Schurta und Amel waren zumeist auf Arbeit wartende Tagelöhner. In Kirkuk tötete eine Bombe zwei Angehörige einer sunnitischen Miliz. Fünf weitere Männer einer Freiwilligentruppe wurden verletzt, bestätigte die Polizei in der nordirakischen Stadt.