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Archiv-Artikel

Dicke Dividende

Gewoba-Vorstände wehren sich gegen Verkauf an amerikanische Anlage-Fonds

Von kawe

bremen taz ■ Zufrieden präsentierten die Gewoba-Geschäftsführer Manfred Sydow und Klaus Stadler ihr Jahresergebnis 2004: Der Jahresüberschuss ist von 15,3 im Vorjahr auf 17,6 Millionen Euro gestiegen, obwohl die Gesellschaft 64 Millionen Euro in die Instandhaltung und Modernisierung ihres Wohnungsbestandes investiert hat. Insgesamt 11,4 Millionen Euro werden als Dividende ausgeschüttet, das entspricht 13 Prozent des Grundkapitals – drei Viertel davon gehen an die Stadt Bremen.

Dass der Eigentümer dennoch nicht zufrieden mit seiner Beteiligung ist und einen Verkauf von Gewoba-Anteilen an amerikanische Anlagefonds nicht ausschließt, stößt bei den Geschäftsführern auf Unverständnis. Zwar habe man die Überlegungen der Gesellschafter nicht zu kommentieren, sagt Sydow, aber ob das, was von denen zu gewärtigen sein dürfte, mit den politischen Zielen Bremens im Einklang stehe, bezweifle er. Um die Rendite kurzfristig hochzutreiben gibt es einen schlichten Weg: Die Erhaltungsinvestitionen reduzieren.

Das Problem des Gesellschafters Bremen ist hausgemacht: Die Stadt hat 25 Prozent der Anteile an ihre Tochterfirma BIG übertragen – zu horrendem Preis. Selbst die derzeitige hohe Dividende deckt die Kreditkosten nicht einmal zu einem Drittel.

Auf dem Wohnungsmarkt hat die Gewoba Abriss-Pläne in Bremerhaven und in Bremen-Nord. Außerhalb des Hochhausgebietes in der Vahr hat sie in der Stadt Bremen Leerstandquoten von weniger als einem Prozent: Eine Wohnung steht keinen Monat leer, bis der nächste Mieter einzieht. Bis 2015 sinke nach den Prognosen der Wohnungswirtschaft zwar die Zahl der Einwohner, nicht aber die Zahl der Haushalte. Und die sei für Vermieter entscheidend. kawe