Etwas Hitze auf die Schnelle

WARMWASSER Durchlauferhitzer sparen Platz, heizen aber nicht so gut wie Boiler

Eine Zirkulationspumpe verhindert, dass sich gefährliche Bakterien wie Legionellen ansiedeln

Beim Sanieren oder Neubauen der eigenen vier Wände stellt sich irgendwann die Frage: Woher soll eigentlich das warme Wasser kommen? Als Antwort bieten sich verschiedene Optionen an: vom dezentralen Speicher bis zum Durchlauferhitzer am Waschbecken.

Ein Vorteil des Speichers – auch Boiler genannt – ist, dass er warmes Wasser in großen Mengen bereithalten kann. Durch eine bis zu 20 Zentimeter dicke Isolierschicht können moderne Speicher das erhitzte Wasser sehr gut warm halten. Ist die Isolierung weniger stark, treten Stillstandsverluste auf: Das Wasser kühlt ab und muss wieder aufgewärmt werden.

Warmwasserspeicher sind oft zentral in einem Gebäude untergebracht, versorgen also alle Bewohner mit warmem Wasser. Sie haben ein Volumen von 300 bis 500 Litern. Ein solcher Speicher muss groß genug sein, damit er nicht leer ist, wenn morgens mehrere Personen duschen, baden oder abwaschen. Moderne Speicher sind mit einer Zirkulationspumpe verbunden. Diese hält das Wasser in Bewegung und verhindert so, dass sich gesundheitsgefährdende Bakterien wie Legionellen ansiedeln.

Auch wenn warmes Wasser dezentral – also in einer Wohnung – erzeugt werden soll, sind Speicher eine Option. Sogenannte Kleinspeicher bieten zwischen 30 und 80 Liter heißes Wasser. Sie sind für rund 600 Euro erhältlich. Dazu kommen bei einem drucklosen Speicher mindestens 150 Euro für passende Armaturen. Ist ein solcher Kleinspeicher einmal leer, dauert es lange, bis er wieder warmes Wasser bereitstellt.

Für die dezentrale Wasseraufbereitung eignen sich auch Durchlauferhitzer. Sie sind oft so klein, dass sie direkt unter dem Waschbecken oder neben der Badewanne angebracht werden können. Ein wichtiger Aspekt, wie Installateur Horst Bähr sagt: „Bei den Kleinspeichern gibt es oft ein Platzproblem.“

Viele Kunden entscheiden sich aus ästhetischen Gründen für den Durchlauferhitzer, auch wenn dessen Leistungsfähigkeit begrenzt ist: Wenn das Wasser am Wasserhahn ankommt, hat es höchstens 50 Grad – das reicht fürs Händewaschen, aber nicht für die fettige Pfanne. Außerdem können Durchlauferhitzer nur einen Anschluss zurzeit mit warmem Wasser versorgen. Energie wird hier nur im Moment der Wasserentnahme verbraucht. Alte Durchlauferhitzer verbrauchen dabei viel Strom. Bei neueren wird der Stromverbrauch nach Bedarf reguliert.

Diese Form der Warmwasserbereitung ist besonders vorteilhaft, wenn ein Wasseranschluss längere Zeit nicht benutzt wird, zum Beispiel in einer Ferienwohnung. Auch bei Sanierung oder Renovierung spricht vieles für den Durchlauferhitzer, weil anders als beim Speicher keine neue Leitungen verlegt werden müssen. Kostenpunkt für ein modernes, elektronisch geregeltes Gerät: rund 700 Euro.

Im täglichen Gebrauch sind Durchlauferhitzer und Kleinspeicher teuer, weil sie mit Strom betrieben werden. Dezentrale Speicher arbeiten dagegen mit Gas, Öl, Pellets oder Strom. Auch die Kombination mit einem Sonnenkollektor ist möglich. Die hohen Kosten für Anschaffung und Installation werden durch günstige Betriebskosten ausgeglichen.  JANIS DIETZ