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Archiv-Artikel

Fischer erhält Leo-Baeck-Preis

BERLIN afp ■ Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) ist gestern mit dem diesjährigen Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet worden. Er sehe in dem Preis eine besondere „persönliche und politische Verpflichtung“, sich für Menschlichkeit und Toleranz einzusetzen, sagte Fischer bei der Verleihung in Berlin. Diese Verpflichtung gelte „zuerst und vor allem dem Kampf gegen jegliche Form von Antisemitismus“. Zentralratspräsident Paul Spiegel würdigte Fischer als „kämpferischen Demokraten“, der sich für die Juden und den Staat Israel einsetze. Mit dem Preis ehrt der Zentralrat seit 1956 Menschen, die sich in herausragender Weise für die jüdische Gemeinschaft engagiert haben. Der Zentralrat würdigte mit der Preisverleihung Fischers Friedensengagement im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern sowie seinen Einsatz gegen Antisemitismus. 60 Jahre nach Kriegsende sei das demokratische Deutschland „gewiss in nichts mehr“ mit dem deutschen NS-Staat zu vergleichen, sagte Fischer. Dennoch sei die „Scham“ über die nationalsozialistischen Verbrechen nicht vergangen.