+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Trump rechnet binnen 24 Stunden mit Antwort von Hamas
Die Hamas berät mit Palästinenser-Gruppen über Waffenruhe mit Israel. Auch Gespräche zwischen Teheran und Washington bahnen sich an.

rtr/dpa | In den Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg rechnet US-Präsident Donald Trump nach eigenen Worten mit einer Reaktion der Hamas binnen 24 Stunden. Das sagt Trump in der Nacht zu Freitag (US-Ortszeit). Die radikal-islamische Organisation hatte zuvor mitgeteilt, sie berate mit anderen palästinensischen Gruppen über den von den USA unterstützten Vorstoß für eine Feuerpause.
Trump hatte bereits am Dienstag erklärt, Israel habe den Bedingungen für eine 60-tägige Waffenruhe zugestimmt. Die Positionen Israels und der Hamas schienen zuletzt aber dennoch verhärtet: Während die Hamas einen vollständigen Abzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen fordert, hat die israelische Regierung das Ziel einer Zerschlagung der Hamas bekräftigt.
Mindestens 15 Tote bei Angriffen Israels in Gaza
Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat es indes palästinensischen Angaben zufolge erneut Tote gegeben. Seit dem Morgen seien mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Israels Militär habe in den vergangenen Stunden in mehreren Gegenden des Gebiets Angriffe geflogen.
Die Toten seien unweit von Al-Mawasi bei Chan Junis im Süden des umkämpften Küstenstreifens registriert worden, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf medizinische Kreise im Gazastreifen. Die Angaben von Wafa ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Von Israels Militär gab es zunächst keine Angaben über jüngste Angriffe in dem Gebiet.
Saudischer Verteidigungsminister in Washington
Der saudi-arabische Verteidigungsminister Prinz Khalid bin Salman hat sich am Donnerstag einem Medienbericht zufolge mit US-Präsident Donald Trump und anderen US-Regierungsvertretern im Weißen Haus getroffen. Wie der US-Sender Fox News unter Berufung auf mehrere Insider berichtete, soll es bei dem Gespräch um Deeskalationsbemühungen mit dem Iran gegangen sein.
Iran will wohl Gespräche mit den USA
US-Präsident Donald Trump zufolge will der Iran mit den USA sprechen. Er wolle sich „notfalls“ mit Vertretern des Landes treffen, so Trump. „Der Iran möchte mit mir sprechen und ich denke, sie würden gerne mit mir sprechen. Es ist an der Zeit, dass sie das tun“, sagte Trump auf dem Weg zu einer Kundgebung in Iowa vor Reportern auf dem Stützpunkt Joint Base Andrews. „Wir wollen sie nicht verletzen. Wir wollen, dass sie wieder ein Land werden“, fügte Trump hinzu.
Israelische Armee plant weitere Maßnahmen gegen Iran
Israel will nach dem Krieg mit dem Iran nach den Worten von Verteidigungsminister Israel Katz weitere Schritte unternehmen, damit von der Islamischen Republik keine Bedrohung mehr ausgeht. Katz sagte, die israelische Armee bereite dafür einen Durchsetzungsplan vor. „Das Militär muss sich sowohl nachrichtendienstlich als auch operativ vorbereiten, um die Lufthoheit über Teheran zu sichern und den Iran am Wiederaufbau seiner Fähigkeiten zu hindern“, bekräftigte der Minister nach einem Treffen mit hochrangigen Militärs.
Israel hatte am 13. Juni einen Krieg gegen seinen Erzfeind Iran begonnen und massive Luftangriffe gegen Ziele im ganzen Land geflogen. Teheran reagierte mit heftigen Raketenangriffen in Israel. Am 24. Juni verkündete US-Präsident Donald Trump eine Waffenruhe zwischen beiden Ländern. Kurz zuvor waren die USA auch in den Krieg eingetreten und hatten die unterirdische Atomanlage Fordo im Iran angegriffen. Anlass der israelischen Angriffe waren Befürchtungen, die iranische Führung treibe den Bau von Atomwaffen voran.
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