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Iran: Islamische Republik und atomare Ambitionen

2018: Die USA ziehen sich unter Präsident Donald Trump aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurück. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (seit 2009 im Amt) begrüßt den Schritt.

2020: Die USA töten den iranischen General Kassem Soleimani in Bagdad. Der Iran schlägt mit Raketenangriffen auf US-Stützpunkte im Irak zurück.

27. November: Mohsen Fachrisadeh, der als Kopf eines geheimen iranischen Programms zur Entwicklung von Atomwaffen angesehen wurde, wird ermordet.

2021: Iran beginnt mit der Anreicherung von Uran auf 60 Prozent.

2022: US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Jair Lapid unterzeichnen eine gemeinsame Erklärung, in der sie iranische Atomwaffen ablehnen.

2024: Bei einem Luftangriff auf die iranische Botschaft in Damaskus werden sieben Offiziere der Revolutionsgarde getötet.

Als Reaktion feuert der Iran in der Nacht vom 13. zum 14. April mehr als 300 Drohnen und Raketen in Richtung Israel ab.

Am 31. Juli tötet Israel den Hamas-Chef Ismail Hanijeh in Teheran.

Am 27. September wird der Anführer der libanesischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, bei einem israelischen Luftangriff im Libanon getötet. Der Iran feuert als Reaktion mehr als 180 Raketen auf Israel ab.

Am 26. Oktober greift Israel militärische Ziele im Iran an.

2025: Neue Verhandlungen zwischen USA und Iran beginnen im April

12. Juni: IAEA bezichtigt Iran erstmals seit 20 Jahren des Bruchs des Atomwaffensperrvertrags

13. Juni: Israel beginnt mit Luftangriffen auf Irans Atomanlagen

21. Juni: Die USA greift die Atomanlagen in Natans, Isfahan und Fordow an

1953: Irans Premierminister Mohammad Mosaddegh wird mit Unterstützung der USA und Großbritannien vom Militär gestürzt.

1968: Iran tritt dem Atomwaffensperrvertrag bei.

1979: Mohammad Reza Schah Pahlavi, der von den USA unterstützte Machtaber, wird gestürzt. Ajatollah Ruhollah Chomeini ruft die „Islamische Republik Iran“ aus. Die Vernichtung des Staates Israel wird zur Staatsdoktrin.

2002: Westliche Geheimdienste enthüllen, dass der Iran ein geheimes Programm zur Anreicherung von Uran betreibt. Israel selbst gilt als einzige Atommacht im Nahen Osten.

2003: Großbritannien, Frankreich und Deutschland nehmen Atomverhandlungen mit Iran auf. Teheran setzt vier Monate später die Anreicherung von Uran aus.

2006: Iran nimmt Urananreicherung nach der Wahl des Hardliners Mahmud Ahmadinedschad zum Präsidenten wieder auf.

2010: „Stuxnet“, ein mutmaßlich von den USA und Israel entwickelter Computervirus, wird für einen Angriff auf die Urananreicherungsanlage im iranischen Natans eingesetzt. Es ist der erste bekannte Cyberangriff auf eine Industrieanlage.

2012: Der iranische Atomwissenschaftler Mostafa Ahmadi-Roschan wird in Teheran durch eine Bombe getötet. Die Behörden machen Israel für den Anschlag verantwortlich.

2015: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die USA, Russland, China und Iran unterzeichnen ein Abkommen zum iranischen Atomprogramm. Wirtschaftssanktionen gegen Iran werden gelockert, ein kontrolliertes Herunterfahren der nuklearen Aktivitäten des Iran vereinbart.

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA bestätigt in ihren Quartalsberichten bis Mitte 2019 wiederholt, dass sich Iran an die Absprachen im JCPoA hielt.

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