130 Milliarden Formsache

UPGRADE Finanzminister geben Griechenlandhilfe frei. Fitch hält das Land wieder für kreditwürdiger

BRÜSSEL taz | Am Ende war es eine Formsache: Per Telefonkonferenz haben die 17 Finanzminister der Eurozone das zweite Hilfspaket für Griechenland freigegeben. Damit können Notkredite von 130 Milliarden Euro auf ein Treuhandkonto fließen, mit dem Athen alte Schulden begleichen soll. „Dieses zweite Programm ist eine einmalige Gelegenheit für Griechenland“, sagte Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker. Das Land müsse nun alle vereinbarten Reformen umsetzen.

Allerdings soll Athen gleich nach den Wahlen im April noch ein neues Sparprogramm auflegen, fordert die Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank. Die Kürzungen müssten 5,5 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes ausmachen.

Dem Hilfspaket war ein Schuldenschnitt für private Gläubiger von rund 100 Milliarden Euro vorausgegangen. Diesen hatten einige Ratingagenturen – darunter die US-Agentur Fitch– als „beschränkten Zahlungsausfall“ gewertet. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Umschuldung setzte Fitch die Bonität Griechenlands am Dienstag wieder um eine Stufe hoch, auf „B–“: Es ist die erste Heraufstufung seit Beginn der Krise.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigte sich angesichts dessen optimistisch. Allerdings sei ein drittes Hilfspaket für Griechenland noch nicht auszuschließen. ERIC BONSE