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SPRACHRÄUME

Das Performance-Kollektiv She She Pop nimmt sich mit seinem neuen Stück „Schubladen“ ein Thema der neueren Zeitgeschichte vor: den Mauerfall. Die sieben Mitglieder, allesamt im Westen groß geworden, begegnen ihren Gegenspielern aus dem Osten und auch nach 20 Jahren gerät das Weltbild immer noch ins Wanken. In einer assoziativen Live-Chronik der ost- und westdeutschen Geschichte versammeln She She Pop Schnipsel aus Tagebüchern, Zeitungsartikel und allerlei andere dokumentarische Texte, begeben sich erneut auf die Suche nach den Unterschieden und den Gemeinsamkeiten und finden schließlich heraus, was sie eigentlich mit dem Fall der Mauer zu tun hatten. Do, 22.3. (Premiere) bis So, 25.3., jeweils 20 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20

Nichts geht mehr, das Hirn spendiert keine Ideen mehr und eine ungekannte Leere breitet sich aus. Ein Problem für Kunstschaffende, die auf Inspiration angewiesen sind, um das Leben in Texte oder Bilder zu verwandeln. In „Ich, Du, Marina“ lehnt eine junge Künstlerin an der Fensterscheibe im 12. Stock eines Moskauer Hochhauses – und versteht und spürt nichts mehr. War es das? In dieser verzweifelten Nacht gerät sie in ein imaginiertes Gespräch mit der längst verstorbenen und erst posthum für ihre Poesie aus Revolutionstagen gewürdigten russischen Dichterin Marina Zwetajewa. Weniger die erwartbare psychotherapeutische Situation – wie bleibe ich kreativ? – kommt auf die Bühne, stattdessen stürzen sich die beiden in melancholische Fragen um Leben und Tod. Nicht ohne am nächsten Morgen einen zumindest schwach leuchtenden Kopf zu haben. Der Text stammt von der mehrfach ausgezeichneten Nino Haratischwili, die selbst Regie führt und damit ihre fünfte Uraufführung am Lichthof Theater feiert. Do, 22. 3.(Premiere), Sa, 23. 3., jeweils 20.15 Uhr, So, 25. 3., 19 Uhr, Lichthof Theater, Mendelssohnstraße 15b

Das hat Joseph Beuys mit seinem Ausspruch, jeder Mensch sei ein Künstler, vielleicht nicht gemeint: Überall Kreativität, Flexibilität, Selbstverwirklichung. Was für menschliche Abgründe sich dabei auftun, bringt René Polleschs Stück „Die Kunst war viel populärer als ihr noch keine Künstler wart“ auf die Bühne. Lösen aktuelle turbokapitalistische und projektbasierte Beweggründe die Vorherrschaft von Gier, Neid, Schuld und Rache als bestimmende Themen ab? Sogar die alte Erwartung der Kapitalismuskritik an das Theater könnte wieder erfüllt werden. Eines ist jetzt schon sicher, die Stimmen werden schrillen und die Sätze sich überschlagen. Sa, 17. 3. (Premiere) und Mo, 19. 3., jeweils 20 Uhr, Schauspielhaus, Kirchenallee 39 KENDRA ECKHORST

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