Runder Tisch gegen Unrecht bei Heimkindern macht weiter

HEIMKINDER Opfer-Verein scheitert mit Klage gegen das Gremium, das altes Unrecht aufarbeiten soll

BERLIN taz | Der „Runde Tisch“, den der Bundestag Ende letzten Jahres zur Aufarbeitung des Unrechts, das Heimkinder in den 50er- und 60er-Jahren erlitten haben, eingerichtet hat, wird weiterarbeiten. Das Gremium, das sich unter anderem mit Entschädigungszahlungen auseinandersetzen soll, besteht aus Politikern, Wissenschaftlern, ehemaligen Heimkindern und Vertretern von Wohlfahrtsverbänden und Kirchen als ehemaligen Trägern der Heime. Am Donnerstag fand vor dem Berliner Kammergericht ein Prozess statt, in dem ein Opferverein versuchte, Vertreter in das Gremium hineinzuklagen. Möglicherweise hätten sich dann Kirchen und Wohlfahrtsverbände als ehemalige Träger der Heime vom Runden Tisch verabschiedet.

Der Verein ehemaliger Heimkinder (VEH) hatte vor dem Kammergericht geklagt, da er die von ihm vorgeschlagenen Mitglieder austauschen möchte. Die drei Vertreter sind mittlerweile aus dem Verein ausgetreten. „Das sind nicht mehr unsere Vertreter“, sagte VEH-Pressesprecher Helmut Klotzbücher, der stattdessen gerne Juristen entsandt hätte. Nach dem Urteil freute sich Bundestags-Vertreterin Marlene Rupprecht (SPD): „Jetzt können wir weiterarbeiten.“ FELIX MÜLLER