: Prognose: Verdoppelung
Deutsche Alzheimer Gesellschaft startet bundesweite Kampagne zur Aufklärung über Demenzkrankheit
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat eine bundesweite Kampagne zu Demenzerkrankungen gestartet. „Rund ein Viertel aller Deutschen über 85 Jahren sind an Demenz erkrankt“, sagte Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD), Schirmherrin der Aktion, am Dienstag in Berlin. „Wenn Menschen durch eine Demenz alles vergessen und sich selbst verlieren, müssen wir ihnen die Hand reichen. Denn Demenz kann jeden von uns treffen.“
Es sei fatal, dass insbesondere Alzheimer oft mit Altersvergesslichkeit oder Altersstarrsinn verwechselt werde, so Schmidt weiter. Nur bei 15 Prozent aller Betroffenen werde die Krankheit diagnostiziert und behandelt. In Deutschland leiden von etwa einer Million Demenzkranken rund 700.000 Menschen an Alzheimer. Wegen der steigenden Lebenserwartung prognostizieren Mediziner bis 2050 eine Verdoppelung dieser Zahl.
Die Kampagne weist mit Plakatmotiven auf die Probleme von an Demenz Erkrankten und ihren Angehörigen hin. Sie solle außerdem Betroffene auf Hilfsangebote wie das Alzheimer-Telefon hinweisen, sagte Heike von Lützau-Hohlbein, die Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Immer noch müsse man mit dem Vorurteil aufräumen, dass Vergesslichkeit im Alter normal sei. Die Kampagne solle auch zur Früherkennung der Krankheit beitragen.
Geplant ist neben bundesweiten Plakaten eine Kunstaktion, bei der jeder Teilnehmer Alltägliches auf seine Handflächen schreiben kann. Aus den Fotos dieser Hände soll dann die weltgrößte Händegalerie entstehen – als Zeichen dafür, dass Demenzkranke einfachste Dinge wie ihren Namen oder ihre Adresse vergessen. epd/afp
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