: der schwerpunkt
Subkultur unter Verwertungsdruck: Diese Beine hier auf dem Foto gehören einem Mitglied der Graffitigruppe Berlin Kidz, das gerade dabei ist, in einen Lüftungsschacht zu klettern. Das machen die Berlin Kidz, um die exponierten Flächen zu erreichen, auf denen sie ihre gesprayten Kunstwerke hinterlassen, hoch über der Straße, für alle sichtbar. Oft enthalten sie Botschaften, „Hartz IV essen Seele auf“ oder etwas in der Art. Es sind Statements, die eine Haltung vermitteln. Andererseits müssen auch Graffitikünstler*innen leben, und so kann es geschehen, dass sie sich auf Deals einlassen: Eine Wand mit Werbung besprayen? Warum nicht. Doch wenn der Auftraggeber ein umstrittener Konzern wie die Deutsche Wohnen ist, ist es dann noch okay? Oder geht das zu weit? Auch die Graffitiszene kann sich dem real existierenden Kapitalismus nicht entziehen, und manchmal knirscht es dann. 48–
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen