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Archiv-Artikel

Schnelle Hilfe für Quelle im Raum Nürnberg erhofft

INSOLVENZ Sozial verträgliche Lösungen werden gesucht – Versandgesellschaft soll „als Ganzes erhalten bleiben“

NÜRNBERG/FÜRTH dpa | Mit raschen Hilfen für die Betroffenen wollen Betriebsrat und Politiker den massiven Stellenabbau bei dem insolventen Versandhaus Quelle abmildern. Bei Quelle sollen rund 3.700 der 10.500 Stellen gestrichen werden, davon etwa 1.800 im Raum Nürnberg. „Die Mitarbeiter sind unter Schock“, sagte die Betriebsratsvorsitzende Beate Ulonska am Freitag.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg hatte am Donnerstag angekündigt, dass die 109 Quelle-Technik-Center geschlossen werden und die Quelle-Shops von 1.450 auf rund 1.000 reduziert werden sollen. Ulonska sagte, noch sei nicht klar, wer individuell vom Arbeitsplatzverlust betroffen sei. In den nächsten Wochen müsse über Interessenausgleich und Sozialpläne verhandelt werden. „Es zählt jedes einzelne Schicksal“, betonte die Betriebsratschefin.

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte, er habe mit dem Chef der bayerischen Arbeitsagentur, Rainer Bomba, vereinbart, dass die Arbeitsagentur auf die betroffenen Arbeitnehmer zugehe und sich um jeden einzelnen Fall kümmere, um etwa über Qualifizierungsmaßnahmen neue Perspektiven zu geben. „Es ist schmerzlich, dass die Sanierung des Unternehmens mit dem Abbau so vieler Arbeitsplätze verbunden ist.“

Die Alternative zu diesem Sanierungsprogramm wäre aber letztlich der Verlust aller Arbeitsplätze, sagte Seehofer. Die Städte Nürnberg und Fürth richteten eine kommunale „Task Force Quelle“ ein. Sie soll den Betroffenen helfen, möglichst rasch in Qualifizierungsmaßnahmen und neue Beschäftigung zu kommen.

Die Oberbürgermeister Ulrich Maly und Thomas Jung (beide SPD) erklärten: „Wieder einmal müssen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf einen Schlag für gravierende Managementfehler den Preis zahlen. Wir werden alles daran setzen, dass es für die betroffenen Menschen einen Neuanfang gibt.“ Der Plan des vorläufigen Insolvenzverwalters zeige, dass das Versandhaus einen profitablen Kern habe. Ulonska sagte, das in der Dachgesellschaft Primondo gebündelte Versandgeschäft solle als Ganzes erhalten werden.