: Relikte aus der Kiste
JUBILÄUMSAUSSTELLUNG Der FC St. Pauli feiert seinen 100. Geburtstag mit Kunst in vielen Containern
Nächstes Jahr wird der FC St. Pauli 100 Jahre alt. Und damit, so das Motto der Jubiläumsfeierlichkeiten, „museumsreif“. Seit 2007 denkt Diana Schmies, Kunsthistorikerin und Fan der Braun-Weißen, darüber nach, wie der Verein das Jubiläum begehen kann. Alle Vorschläge wurden verworfen, bis auf einen. Ein Container steht schon auf dem Vorplatz der Südtribüne, 40 werden es insgesamt. Darin wird, von Juli bis Oktober, die Geschichte des Clubs erzählt. 20 der 40 Container werden bespielt, die anderen beherbergen Technik.
„Container spielen in der Geschichte des Vereins eine große Rolle“, sagt Schmies. „Wir werden allerdings keine Altäre aufbauen, keine Hall of Fame mit glitzernden Pokalen, sondern eine kulturhistorische Ausstellung zeigen, die alle Facetten der Geschichte des Vereins beleuchtet“, sagt Schmies. Ein wichtiges Thema wird der FC St. Pauli im Nationalsozialismus sein, das eine eigene Projektgruppe erforscht.
Bis jetzt trudeln die Artefakte per Zufall ein. Und weil dem FC St. Pauli im Laufe seiner Geschichte, „das eine oder andere abhanden gekommen ist“, wie Andreas Kahrs von der Arbeitsgruppe „Projekt 2010“ erklärt, sind alle aufgerufen, „auf Dachböden, in Kellern, Kisten, Koffern und Schränken nachzusehen, ob da noch was vom FC St. Pauli ist“.
ROGER REPPLINGER