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Wenn man sich über den Stress von damals freut

Nach fast zwei Jahren treffe ich ihn wieder: „Sind Sie nicht …?“ Ja, er erinnert sich. Tatsächlich: unser Busfahrer von damals. Er lacht. Nein, er sei nicht entlassen worden. Wir waren mit 14 Leuten unterwegs: taz-Reise Nordeifel. Die Venn-Wanderung in Belgien lag hinter uns, und der letzte Bus des Tages kam nicht. Kein Netz im Hochmoor, keine Verspätungshinweise. Nichts. Ohne den Anschluss hätte es vier Taxen zu je 100 Euro Minimum gebraucht. Arme taz.

Venn-Führerin Uli wollte schon mit ihrem Kleinwagen vorfahren und den Anschlussbus blockieren. Dann kam unserer doch noch den Berg hochgedieselt. Anschluss Monschau? Keine Chance, so der Fahrer. Ich schilderte das Dilemma. Unterwegs telefonierte er, offenbar Türkisch. „Ich fahr euch.“ Wie jetzt? Ja, bis Simmerath. Er ließ die letzten Haltestellen aus, brauste die Serpentinen hoch, dass unsere Koffer durch den Bus purzelten. Mit Tempo 80 durch die 50er Zone. Geschafft.

Er müsse fix zurück, sagte der Fahrer nach dem Ritt, eine andere Linie übernehmen. Ein eiliges Wendemanöver, fast quietschreifig, und weg war er. Oben am Bus stand „Sonderfahrt“.

Schleiden-Gemünd

3.800 Ein­wohner:in­nen im National­park Eifel. Die Halte­stelle unserer Geschichte liegt aber nur in der Nähe: bei der Ordensburg Vogel­sang über dem Urft-Stausee, einst Nazi-Junker­schule, heute Begegnungs­zentrum. Die nächste taz-Reise Nordeifel finden im August statt.

Bernd Müllender

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