: Wenn in Rahlstedt nachts die Welt untergeht
In der Nacht zum Montag ist der Himmel bei mir in Rahlstedt sternenklar. Es wird spät. Erst um halb eins leg ich mich aufs Kissen. Da brummt etwas. Summt die Heizung wieder? Nein, es ist schrappender. Das Fenster geöffnet. Draußen ein Höllenlärm. Als rückten Laubbläser in Armeestärke von allen Himmelsseiten an oder rissen tausend Presslufthämmer die Straße auf. Als wenn die Welt untergeht.
Aber der Himmel ist schwarz. Da ist nichts. Auf den Dachboden geklettert, die Luke geöffnet. Da muss doch was sein. Ganz oben, zwischen den Sternen, da glimmt etwas rot und leuchtet grün. Ein Flugobjekt, kein Ufo, eins mit Rotor. Aber es verharrt seltsam an einem Punkt, so weit oben. Na gut, ich leg mich wieder hin. Will das Brummen ignorieren. Wohl so ein Einsatz mit Wärmebildkamera. Wird ein verwirrter alter Mensch oder ein Kind gesucht. Das nehmen wir doch hin, als gute Nachbarn.
Hamburg-Rahlstedt
95.743 Einwohner:innen, liegt am nordöstlichen Rand von Hamburg und ist dessen Stadtteil mit drittgrößter Fläche und den meisten Menschen. Sein Ortsteil Alt-Rahlstedt wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt.
Die von nebenan fragen auch schon auf WhatsApp, was los sei. Am nächsten Morgen geht die Frage weiter an die Polizei. Die meldet die Verhaftung zweier mutmaßlicher Diebe in der Rahlstedter Straße. Und bei der Fahndung half ihr Helicopter „Libelle 2“. Es ging um Autos. Klar, da ist Nachtschlaf egal. Kaija Kutter
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