: Welle mit Engpass
Arbeitsmarkt wartet mit hoher Dichtkunst auf
O Poesie des Alltags! O hohe Dichtkunst, die aus den Dachstuben der Nachrichtenagenturen auf uns Zeitungsredakteure, tja, was: niederprasselt? Schneit? Und ja, o allerschönstes, liebliches Deutsch der Bürokratie! Hier, in dieser Meldung des epd vom Montag, haben wir diese breiten Quellen hochfeinster Sprachkunst aufs Allerbeste vereint: „Viele Engpassberufe stehen vor Ruhestandswelle“. Ja, die Engpassberufe! Haben Sie etwa auch so einen ergriffen? Sind Sie also zum Beispiel Bus- und Straßenbahnfahrer? Oder Berufskraftfahrer im Güterverkehr, Alter so 55 plus? Und fühlen sich nachhaltig beengt? Oder eher verengt? Ist das für Sie wie in Kafkas Parabel mit der Maus, in der die Welt enger wird mit jedem Tag und am Ende läuft alles auf die tödliche Falle im Winkel des letzten Zimmers zu? In diesem Falle wäre das berufliche Ende ja gar nicht mal so ein schlechtes, denn was da wartet, ist ja die besagte „Ruhestandswelle“. Und auf der reitet der dann ehemalige Arbeitnehmer doch gern! Es sei denn, die Rente reicht von vorne bis hinten nicht, was man angesichts der Warteschlangen vor den Tafeln der Republik leider oft annehmen muss. Was die Arbeitgeberseite betrifft, droht mit der Ruhestandswelle nämlich der Fachkräftemangel. Na, wenigstens nicht die Mangel!
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen