Mordverdächtiger ein Agent?

BERLIN taz ■ Ein indonesischer Pilot, der verdächtigt wird, den führenden Menschenrechtler seines Landes im vergangenen September vergiftet zu haben, hatte Kontakte zum staatlichen Geheimdienst BIN. Dies erklärte eine Untersuchungskommission am Donnerstag in Jakarta. Demnach erhielt der Pilot der staatlichen Fluglinie Garuda, Pollycarpus Budihari Priyanto, im Monat nach dem Mord an Menschenrechtsaktivist Munir mehr als fünf Anrufe auf sein Handy aus der BIN-Zentrale. Priyanto hatte Munir auf dem Flug nach Singapur zu sich in die Businessclass gebeten. In Singapur stieg Priyanto aus, Munir starb auf dem Weiterflug nach Amsterdam an Arsenvergiftung. Priyanto, der im März verhaftet wurde, bestritt bisher Kontakte zu BIN. Der damalige BIN-Chef Hendropriyono schrieb gestern in Singapurs Straits Times, Munir war kein Thema für BIN. Dort geben Militärs den Ton an, deren Kritiker Munir war. HAN