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unterm strich

Der Musicalfilm „Emilia Pérez“ des französischen Starregisseurs Jacques Audiard hat beim Europäischen Filmpreis in Luzern gleich fünf Auszeichnungen gewonnen. Unter anderem gewann er als bester europäischer Film des Jahres. Audiard wurde auch für die Regie und das Drehbuch ausgezeichnet. Zudem erhielt der Film über einen mexikanischen Kartellboss, der sein Geschlecht zur Frau angleichen lässt und anschließend frühere Verbrechen sühnen will, eine Trophäe für den Schnitt. Die spanische Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón (52) wurde für „Emilia Pérez“ zur besten europäischen Schauspielerin gekürt. Der Film ist Frankreichs Kandidat im Rennen um den „Auslands-Oscar“. Deutschlands Oscar-Hoffnung – der Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ des vor einigen Monaten nach Deutschland geflohenen Iraners Mohammad Rasoulof – ging hingegen leer aus. Bester europäischer Schauspieler wurde Abou Sangare für seine Rolle in „Souleymane’s Story“ von Boris Lojkine. Den Dokumentarfilmpreis erhielt „No Other Land“.

Für ihr Buch „Auf den Brettern der Welt“ ist Esther Slevogt, Theaterkritikerin und Historikerin, am Samstag mit dem Preis der Willms Neuhaus Stiftung ausgezeichnet worden. Esther Slevogt, die auch für die taz schreibt, verknüpft in diesem spannenden und eleganten Sachbuch die Geschichte des Deutschen Theaters in Berlin mit der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung der Stadt. Sie begleitet das Haus durch 150 Jahre und zeichnet es als Bühne deutsch-jüdischer und deutsch-deutscher Geschichte. Der Laudator Jan Lazardzig, Professor der Theaterwissenschaften in Berlin, hob hervor, wie gut es ihr gelingt, den ideologischen Überfrachtungen der Kunst die Luft abzulassen. Für die Preisverleihung war die Willms Neuhaus Stiftung zu Gast im Deutschen Theater.

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