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Archiv-Artikel

„Die Botschaft geht unter“

Ein Werber über die Zukunft des Plakats

Florian Pfeffer, 39

Grafiker und Professor für Kommunikationsdesign.

taz: Ist das Plakat im digitalen Zeitalter noch zu retten?

Florian Pfeffer: Das Problem hat nicht so sehr das Plakat. Die ganze Stadt hängt voller Plakate. Das Problem besteht darin, dass Plakate Konkurrenz bekommen und nicht mehr ausreichen, um öffentliche Aufmerksamkeit zu erlangen.

Man sollte also auf andere Medien zurückgreifen?

Plakate sind gut, um schnell Aufmerksamkeit zu bekommen. Allerdings sollte man sich die Frage stellen, was hinter dem Plakat steht: Was bedeutet heute Plakativität? Für viele Zwecke sind Plakate heute nicht mehr so plakativ wie früher. Ihre Botschaft geht vielfach im Rauschen der Städte unter.

Welche Aufgaben hat das Plakat dann heute noch?

In der Werbung heißt es oft, man könne auf keinen Kanal verzichten. Das Problem stellen dann, gerade in der Krise, begrenzte Budgets dar. Dann muss man klären, was man mit dem Medium konkret erreichen will. In manchen Fällen ist dann eine schlaue Internetkampagne möglicherweise wirkungsvoller als schöne Plakate.

Wie sieht es mit den aktuellen Wahlplakaten aus?

Die meisten sind langweilig. Im Europawahlkampf stachen die Grünen positiv heraus. Parteien haben Angst, etwas falsch zu machen. Entsprechend beliebig geraten ihre Plakate. Für die Inhalte werden meist andere Kanäle, wie etwa TV-Interviews, genutzt.

Interview: Matthias Stockkamp

18 Uhr, Wilhelm-Wagenfeld-Haus

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