: Wenn alle wirklich mal gesehen werden wollen
Die Hamburger Stresemannstraße ist eine Ausfallstraße, die dadurch bekannt wurde, dass hier das erste Dieselfahrverbot in Deutschland erlassen wurde. Inzwischen ist das Fahrverbot für besonders umweltschädliche Autos und Lastwagen aufgrund besserer Luftwerte wieder aufgehoben worden. Doch auf der Straße hat sich auch anderes getan. Radler rollen hier mittlerweile im Pulk. Der Senat hat den Radweg modernisiert, Kreuzungen radfahrfreundlich gestaltet, der Fahrradverkehr sichtbarer gemacht.
Beim Thema Sichtbarkeit sind die Radfahrer mittlerweile in einen Überbietungswettbewerb eingetreten. Sie tragen reflektierende Streifen auf der Kleidung, Signaljacken, aber auch LED-Armbänder und elektrisch beleuchtete Helme.
Hamburg-Altona
280.800 Einwohner*innen.
Die Stresemannstraße ist eine von Hamburgs Hauptverkehrsachsen in Ost-West-Richtung, auf der der Verkehr vierspurig durch den Bezirk donnert. Pulsierendes Leben. Hier an der Straße findet sich auch ein Büro der taz.
Der Mann vor mir bietet ein besonders krasses Exempel. Zur Signalkleidung trägt er einen Helm mit LED-Beleuchtung. Dessen Rückseite ziert ein Lauflicht, das in regelmäßigen Abständen auch noch blitzt – alles naturgemäß auf Augenhöhe. Ob ihm denn klar sei, wie sehr das irritiere und er wenigstens aufs Blitzen verzichten könne, frage ich an einer Ampel. „Es geht um meine Sicherheit“, antwortet der Mann pikiert. Diskussion zwecklos. Gernot Knödler
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