piwik no script img

Dubai? Nordsee!

Endlich Antwort auf Schokoladen-Hype

Der überflüssigste Hype in Sachen vorweihnachtlicher Süßkram, der Blutbahnen, Hirn- und Verdauungsgänge verstopft, ist in diesem Jahr wohl ohne Zweifel die sogenannte Dubai-Schokolade: Wüstensand, Kamel-„Äpfel“ und Restschokolade von Ostern bilden eine unschlagbare Mischung, die zu ölturmhohen Preisen im Darknet und in der echten Welt auf verdunkelten, halblegalen Weihnachtsmärkten unter der Theke als Bückware feilgeboten und tatsächlich dann auch vernascht wird wie nichts Gutes. Jetzt wollen deutsche Schokoladenhersteller wie Stollwerck oder Lindt endlich reagieren, und zwar mit etwas handfest Deutschem: der St.-Peter-Ording-Schokolade. Statt Kamelbraunem und verriebenen Pistazien finden sich in dem neuen Produkt selbstverständlich auch genuin regionale Substanzen, nämlich Paniermehlreste und zermahlene Fischgräten, was der Schokolade das entsprechende „frische“ Odeur verpasst. Original ist die St.-Peter-Ording-Schokolade nur, wenn sie „in Stanniol gewickelt“ ist und an ausgewählten Weihnachtsmarktbuden verkauft wird, erkennbar an mit Gaffa-Tape befestigten Mandarinen. Den Hype um die Dubai-Schokolade übertreffen allerdings schon jetzt die Einstiegspreise von bis zu 5.000 Euro pro Barrel – nein, sorry – Barren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen