: 120 Prozent sicher
Dem THW Kiel fehlt nur noch ein Punkt zum Gewinn seiner elften deutschen Handball-Meisterschaft
KIEL dpa ■ Die elfte deutsche Handball-Meisterschaft war nach dem souveränen Sieg über TuSEM Essen so gut wie sicher, doch beim THW Kiel flossen die Tränen. Johan Pettersson, Sebastian Preiß, Martin Boquist sowie Roman Pungartnik wurden am späten Sonntagabend in der ausverkauften Kieler Ostseehalle in emotionaler Atmosphäre verabschiedet. Und sie versprachen den 10.250 Zuschauern ein besonderes Abschiedsgeschenk. „Wir brauchen noch einen Punkt, um Meister zu sein, und ich bin zu 120 Prozent sicher, wir schaffen das“, sagte Pungartnik, der in der kommenden Saison für den HSV Hamburg spielt.
Mit dem 32:25-Sieg über den EHF-Pokalsieger aus dem Ruhrgebiet machte der zehnmalige Titelträger einen weiteren großen Schritt in Richtung Meisterschaft. Besonders die vier Abwanderer wollen am kommenden Wochenende in Düsseldorf die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt zum Feiern bringen. „Das Schönste in Kiel war die deutsche Meisterschaft vor drei Jahren – und die in der nächsten Woche“, rief der von Tränen gerührte Publikumsliebling Pettersson den Fans zu. „Jetzt heule ich zum ersten Mal in meinem Leben, so ein Sch …“
Mit 60:6 Punkten führen die Kieler die Tabelle vor Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt (58:8) an. Während Kiel ein Remis bei der HSG Düsseldorf schon zum Titelgewinn reicht, muss Flensburg beim TBV Lemgo gewinnen und auf einen Ausrutscher des Nordrivalen hoffen.
„Der Druck liegt – wenn überhaupt – beim THW. Nur wer etwas hat, kann auch etwas verlieren“, sagte SG-Manager Thorsten Storm. Viel mehr als das Pfeifen im Walde aber dürften solche Worte kaum sein, auch wenn Storm fortfährt: „Der Manager der HSG Düsseldorf, Frank Flatten, hat mir versprochen, dass die HSG den THW am letzten Spieltag packt.“
Mit großem Vorsprung auf den Tabellendritten SC Magdeburg (47:19 Punkte) führen die beiden Vorzeigeclubs aus Schleswig-Holstein die Tabelle an. „Unabhängig, ob wir den Titel holen oder nicht. Das war eine überragende Saison von Kiel und Flensburg“, lobte entsprechend der Kieler Manager Uwe Schwenker die beiden Kontrahenten, nur logisch ist, dass er sein Team am Ende oben sehen will: „Die Jungs haben versprochen, sie bringen aus Düsseldorf etwas mit, und zwar die Schale.“