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Bezos verteidigt Verzicht auf Wahl­empfehlung

Amazon-Gründer Jeff Bezos hat als Besitzer der Washington Post den Verzicht der renommierten US-Zeitung auf eine Wahlempfehlung im Schlussspurt des Rennens ums Weiße Haus verteidigt. Zuvor hatte der Sender NPR berichtet, dass nach der Entscheidung mehr als 200.000 Abos gekündigt wurden.

Bezos versicherte, er verfolge bei der Washington Post keine persönlichen Interessen. Vielmehr sei es die Realität, dass viele Menschen Medien für parteiisch hielten. „Und wer mit der Realität kämpft, verliert.“ Er werde nicht zulassen, dass die Washington Post in der Bedeutungslosigkeit versinke und die Leute sich stattdessen über mangelhaft recherchierte Podcasts und Social-Media-Beiträge informierten. Ohnehin würden Wahlempfehlungen von Medien niemanden dazu bewegen, für ei­ne*n bestimmten Kan­di­da­t*in zu stimmen. Dass die kontroverse Entscheidung in der Schlussphase des Wahlkampfs getroffen wurde, sei aber „mangelhafte Planung“ gewesen, räumte er ein.

Die Washington Post hatte die Entscheidung gegen Wahlempfehlungen am Freitag kommuniziert. Re­por­te­r*in­nen der Zeitung berichteten danach, dass bereits eine Empfehlung für die heutige Vizepräsidentin Harris geschrieben worden sei – Bezos habe sich aber gegen eine Veröffentlichung entschieden. Die Journalistenvertretung der Washington Post äußerte sich besorgt darüber, dass das Management sich in redaktionelle Angelegenheiten eingemischt zu haben scheine. (dpa)

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