brief des tages:
Läuft und läuft – wohin?
„VW in der Krise: Schlicht nicht wettbewerbsfähig“, taz vom 2. 11. 24
Gibt es nach dem Dieselbetrug wirklich noch einen Grund für die Politik, VW weiterhin zu unterstützen? VW ist mit seinen Preisen längst kein Volkswagen mehr, und obendrein haben japanische Autobauer auch qualitativ überholt. Für die Mitarbeitenden aber ist das existentiell, ein Desaster. Selbst wenn sie bleiben können, ist es demotivierend. Es sollte den ArbeitnehmerInnen geholfen werden, statt die Rendite der AktionärInnen und die weit überdimensionierten Einkommen der Vorstände zu finanzieren. Es gab einst mit der Kölner Firma Klöckner-Humboldt-Deutz einen großen, respektablen LKW- und Landmaschinenbauer. Magirus-LKW und Deutztraktoren kannten alle, bis Managementfehler dazu führten, dass ein gut dotierter „Sanierungsmanager“ den Betrieb verschwinden ließ. Auch in anderen Branchen hat Lohnverzicht von Mitarbeitenden nur kurzfristig geholfen. Um VW-Arbeitsplätze zu erhalten, müssen die Treppen – angefangen bei den GroßaktionärInnen, das Land Niedersachsen ist auch dabei – von oben gefegt werden und alle Ebenen gemeinsam für eine Erneuerung in eine nachhaltige Zukunft sorgen. Rolf Scheyer, Köln
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