piwik no script img

Wenn man den Wald vor Ak­ti­vis­t:in­nen nicht sieht

Neulich pflanzte ich einen Wald. Besser gesagt, war ich eine aus einem guten Dutzend Ehrenamtlicher, die Fünf­tkläss­le­r:in­nen dabei unterstützten. Geleitet wurde die Aktion von „Citizen Forests“. Der Verein aus Bönnigstedt in Schleswig-Holstein kauft mit Spendengeldern junge Bäume und pflanzt sie nach einer Methode des japanischen Botanikers Akira Miyawaki, der eine Art Baumschule mit schwarzer Pädagogik erfunden hat: Weil sehr viele Pflanzen auf engem Raum stehen, konkurrieren sie um Licht und wachsen daher besonders rasch.

Dass es in Rendsburg klappte mit dem Wald, lag an … Tja, an wem? Gleich mehrere Umweltgruppen fühlten sich als Eltern des Erfolgs. Auf ihre Spaten gelehnt – das Graben erledigten die Kinder – diskutierten die Mitglieder, wessen Aktivitäten den Durchbruch gebracht hatten: Die langjährigen Kontakte, das zähe Ringen in städtischen Gremien oder die Suche nach einem geeigneten Grundstück?

Rendsburg

30.500 Ein­wohner*innen.

Die Stadt zwischen Eider und Nord-Ostsee-Kanal hat viel Wasser, aber bis auf einen Park im Zentrum wenig Waldflächen. Zwar grenzen Felder und Wiesen an die Stadt, Bäume sind im waldarmen Schleswig-Holstein jedoch Mangelware.

Die Koordinatorin von „Citizen Forests“ beendete die Debatte: Es sei vorbildlich, dass so viele Ak­teu­r:in­nen beteiligt seien, sagte sie dem Kollegen der Lokalzeitung. Stimmt eigentlich. Und im kommenden Jahr feiern wir dann alle gemeinsam Waldgeburtstag. Esther Geißlinger

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen