piwik no script img

Algen-Halbleiter Solarzellen aus Kieselgur

Hauptsächlich aus fossilen Schalen von Kieselalgen besteht das Sedimentgestein Kieselgur, auch als Diatomit bekannt. Unterm Elektronenrastermikroskop offenbart es eine faszinierende Welt im Miniaturformat. Kieselgur wird schon in Industrie und Haushalt als Filter, Dämmmaterial oder Insektenschutzmittel genutzt. Bald könnten die winzigen fossilen Algenreste auch eine Schlüsselrolle in der Solarenergie spielen. For­sche­r:in­nen der HAWK Hochschule in Hildesheim und der Universität Oran in Algerien wollen aus den uralten Algensedimenten Solarzellen herstellen. Denn Kieselgur besteht vor allem aus Siliziumdioxid – jenem Stoff, aus dem auch die Halbleiter in Solarzellen gemacht sind. Sid Ahmed Beldjilali aus Algerien verbrachte mehrere Wochen im Labor für Analytische Messtechnik in Göttingen. Mit seinem deutschen Kollegen Christoph Gerhard und dessen Team untersuchte er, wie sich das Algenmaterial für Solarzellen nutzen lässt. Die Forschung beschränkt sich nicht nur auf die Algen selbst. Auch die Alterung von Solarmodulen, der Einfluss von Umweltbedingungen sowie andere Materialien stehen im Fokus. Denn die Solarzellen der Zukunft sollen auch langlebig sein. Zu einer der Hauptherausforderungen bei der Nutzung von Diatomit für Solarzellen, der Quantifizierung von Unreinheiten, ist kürzlich im Journal of Analytical Atomic Spectrometry ein Artikel des Forschungsteams erschienen. Foto: HAWK

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen