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Demokratie statt Müllkippe

Demokratiegeschichtestiftung hat erstmalig 88 Projekte gefördert

Die „Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte“ hat in ihrem ersten aktiven Jahr 2024/25 insgesamt 88 Projekte und Kooperationen gefördert. Die 2021 vom Bundestag beschlossene Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main habe dafür knapp 4 Millionen Euro an Fördermitteln ausgegeben, sagte der Direktor Kai-Michael Sprenger am Montag in Frankfurt. Spitzenreiter bei der Förderung unter den Bundesländern sei Sachsen mit 11 Projekten.

„Die Demokratie fordert uns heraus, man muss für sie streiten, sie auch verteidigen“, sagte Sprenger. Ziel der Stiftung sei es, eine breite Erinnerungskultur zu schaffen. „Demokratie braucht keine Helden, aber aufrechte Demokraten vor Ort“, sagte der stellvertretende Stiftungsratsvorsitzende Volker Bouffier. Als Beispiel nannte der frühere hessische Ministerpräsident die südhessische Bürgerinitiative, die in den 1980er Jahren verhinderte, dass die weltweit bedeutsame Fossilienfundstätte Grube Messel bei Darmstadt in eine Müllkippe verwandelt wurde.

Zu den geförderten Projekten gehören Ausstellungen, Tagungen, Geschichtsfestivals, Film- und Theaterproduktionen, Bildungsmaterialien und Apps. Als Beispiel nannte Sprenger die Aktion des PEN Berlin „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

Migrationsgeschichte ist auch Teil der jüngeren Demokratiegeschichte – dies vermittelte der Künstlerische Leiter des Kölner Sanat Ensembles, Nedim Hazar. Das von der Stiftung geförderte Musical „Baha und die wilden Siebziger“ rufe in Erinnerung, wie 1973 an die 275.000 „Gastarbeiter:innen“ in einem „wilden Streik“ gleichen Lohn für gleiche Arbeit forderten. Das Musical bringe diese Geschichte ab dem 10. Oktober 2025 auf die Bühne. (epd)

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