unterm strich:
Osnabrücker Friedensfilmpreis für ukrainische Regisseurin
Der Film „Intercepted“ (Deutsch: „Abgefangen“) der ukrainischen Regisseurin Oksana Karpovych ist mit dem Friedensfilmpreis Osnabrück ausgezeichnet worden. Der von der Dieter-Fuchs-Stiftung mit 15.000 Euro dotierte Preis wurde am Samstag beim Filmfest Osnabrück vergeben, wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten. Die kanadisch-französisch-ukrainische Koproduktion dokumentiere unaufgeregt die Verheerungen des Kriegs in der Ukraine und die Leiden der Menschen, hieß es. Karpovych unterlege ruhigen Bildern Telefongespräche russischer Soldaten, die auf ukrainischer Seite abgehört und mitgeschnitten wurden. Zu hören seien Bekenntnisse von Gräueltaten, aber auch Zweifel am Sinn des Krieges. In der Begründung der Jury heißt es u.a.: „Wie die zerbrochenen Fensterscheiben von Gebäuden in einem Kriegsgebiet gibt der Film, den wir ausgewählt haben, einen einzigartigen Einblick in die Komplexität und das Innenleben der Menschen, die von Invasion und Krieg betroffen sind.“ Den Publikumspreis für den besten Kurzfilm erhielt Joshua Neubert für „Granica“, polnisch für Grenze. Der Filmpreis für Kinderrechte ging an die skandinavisch-italienische Koproduktion „Paradise Is Burning“. Das Regieteam Bamdad Aghajani und Arian Navabi erhielt einen weiteren Preis. Das 39. Filmfest Osnabrück ging am Sonntag zu Ende. Von Dienstag an waren insgesamt 29 Lang- und 52 Kurzfilme zu sehen.
„Joker: Folie à Deux“ floppt in US-Kinos
Die düstere Comic-Verfilmung „Joker“ mit Joaquin Phoenix als genialer Killer-Clown räumte beim US-Kinostart vor fünf Jahren kräftig ab. Mehr als 96 Millionen Dollar spielte das Drama von Todd Phillips damals an seinem Premierenwochenende in Nordamerika ein. Nicht einmal halb so viel kam jetzt beim Debüt der Fortsetzung „Joker: Folie à Deux“ zusammen. Seit Freitag flossen nach Schätzungen gerade mal 40 Millionen Dollar in die Kassen, Branchenportale sprechen von einem Flop. Der mit Musical-Elementen versetzte Streifen, mit Phoenix und Lady Gaga in den Hauptrollen, blieb in den USA und Kanada weit hinter den Erwartungen zurück. Teils vernichtende Kritiken und ungewöhnlich schlechte Zuschauernoten spielen dabei eine Rolle. Weltweit schnitt das Debüt von „Joker: Folie à Deux“ etwas besser ab. Nach Schätzungen des Branchenportals „Boxoffice Mojo“ kamen am Wochenende außerhalb Nordamerikas mehr als 81 Millionen Dollar zusammen. Addiert man die Einnahmen in den USA und Kanada, dann kommt der Film auf einen globalen Start in Höhe von 121 Millionen Dollar. Häufig spielen Filme an einem guten Startwochenende ihre Produktionskosten auf Anhieb ein. „Joker: Folie à Deux“ ist davon weit entfernt. Der Film soll das Studio Warner Bros. rund 200 Millionen Dollar gekostet haben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen