meinungsstark
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Veröffentlichungen schon vor 80ern

„Die Klimakuh kriegen wir nur gemeinsam vom Eis“,

wochentaz vom 21. 9. 24

Au Shit, mal wieder einer dieser weißen alten Männer, der SCHON seit den 80ern als Professor vom Klimawandel wusste. Was für ein privilegiertes Leben. Was gesamtgesellschaftlich leider sträflicherweise vergessen ist, also auch bei dem Ihmchen: es gab ein Leben vor den 80ern!

Wir haben ausgehend von dem 68er-Geschehen seit den frühen 70er Jahren die Alternativszene aufgebaut. Eine lebendige, fantasievolle, interdisziplinäre, aktive Zeit in allen Gewerken, Kulturen, und unzählige Menschen handelten allerorten. In den 70ern gab es vielfältige Warnungen, Untersuchungen, Veröffentlichungen zu der Klimaentwicklung und den Umweltgefahren. Es wurden schon damals alternative Energien ausgedacht, gebaut und publiziert. Das erste Umwelt-Festival in Berlin war in den 70ern, die ersten Fahrraddemos waren in den 70ern. Der Club of Rome publizierte 1972 „Die Grenzen des Wachstums“. Der dicke Schinken „Global 2000“, 1980 bei Zweitausendeins erschienen, bündelt all das erarbeitete Wissen der 70er Jahre, hier der USA. Für Deutschland steht meine Sammlung der Alternativpresse (SammlungAlternativPresse.jimdo.com) für dieses Wissen. Es gibt da eine dicke, fette Leerstelle im Lande. Selbst bei der taz. Auweia. Wie ich waren viele andere dieser Generation nicht Teil der Schuld, wir waren Teil des Bestrebens um Aufklärung und Lösungen! An die Jüngeren: ihr müsst nicht jedes Rad neu erfinden, manches wurde schon gedacht, gemacht, veröffentlicht! Ihr seid in diesem Jahrhundert die Ersten, dafür Chapeau! Aber wir waren schon in den 70ern wunderbar kreativ aktiv!

Ruth E. Westerwelle, Berlin

Richtung klar definieren

„Grüne suchen Neuanfang“, taz vom 25. 9. 24

Ich sehe den Rücktritt von Lang und Nouripour eher im Sinne einer 68er-These: Konfliktlösung durch Konfliktverschärfung. Momentan stehen die Grünen zwischen 2 Blöcken, einerseits wohl die Mehrheit der Bevölkerung, die Umweltschutz/Klimawandel eher als ein theoretisches Problem sehen oder es ganz leugnen, andererseits die grüne Jugend, die ein konsequenteres HANDELN fordert. Die Partei steht am Scheideweg: eine Partei wie gehabt – also eher eine Verwaltungspartei oder eine Gestaltungspartei. Die Richtung der Grünen muss klar definiert werden, ohne auf Prozentpunkte zu schielen.

Evelin Wimmel- Hirschler, Wehrheim