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Ozean-Experten fordern neue Fischereipolitik

Die Meere sind in keinem guten Zustand. Wissenschaftler zeigen nun einen Weg auf

Internationale Ozean-Experten fordern ein radikales Umdenken in der Fischereipolitik. In einer aktuell veröffentlichten Studie schlagen sie elf „Goldene Regeln“ vor, um die Zerstörung der Meere zu stoppen und die Erholung der Fischbestände zu sichern, wie das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel mitteilte. Dazu gehören die Einführung von Schutzgebieten, die Reduktion von Beifang und zerstörerischen Fangmethoden, die Unterstützung handwerklicher Fischereien und die Anpassung der Fangquoten an den Klimawandel.

Eine nachhaltige Fischerei müsse ihre Auswirkungen auf Meeresarten minimieren, sich an den Klimawandel anpassen und zur Regeneration erschöpfter Ökosysteme beitragen. Fischerei dürfe zudem nicht länger vor allem großen Unternehmen zugutekommen, hieß es. Die Vorschläge seien ehrgeizig, aber realistisch, sagte Geomar-Experte und Mitautor der Studie, Rainer Froese. Die meisten der empfohlenen Maßnahmen beruhten auf bereits bewährten Praktiken. „Unsere Fische wachsen schnell, wenn wir sie nur lassen.“

Das veraltete Konzept von nachhaltiger Fischerei beruhe auf der falschen Annahme, dass es reiche, die jährlichen Fangmengen zu begrenzen, so die Forscher. Dadurch profitierten vor allem kapitalintensive Industrien des Globalen Nordens, während Ökosysteme geschädigt, handwerkliche Fischereien gefährdet und die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen aufs Spiel gesetzt würden. Neben der Politik seien auch die Supermärkte in der Verantwortung, die für fast zwei Drittel des Verkaufs von Fisch und Meeresfrüchten in Europa verantwortlich seien. Diese könnten die Fischereipraktiken durch ihre Einkaufspolitik beeinflussen. (epd)

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