piwik no script img

Ohne großes La-Le-Lu

Neuer Minimond möchte nicht gesehen werden

„Die Erde bekommt in den nächsten Wochen einen neuen Begleiter“, tickerte dpa gestern von der Rückseite des Mondes, wo bekanntlich der Sternschäflein Wiege steht. „Wahrscheinlich vom 29. September bis zum 25. November“ gesellt sich ein „Mini-Mond“ zum Heimatplaneten und seiner alten Trabantin Luna, die sich sicher über Gesellschaft auf ihrer ewigen Rundreise freut. Zumal es sich bei jenem mondbegleitenden Asteroiden „2024 PT5“ um „ein Fragment des eigentlichen Mondes“, also um ein echtes Mondkälbchen aus Madame Lunas weicher Flanke handeln dürfte. „Auswurfmaterial von einem Einschlag“ nennt die harte Wissenschaft das Sternenkind der Selene und verhöhnt den zarten Himmelskörper gar als „Felsklops“. Kein Wunder, dass sich das beleidigte Geröll nicht am Firmament zeigen mag: „2024 PT5 ist zu klein, um mit bloßem Auge gesehen zu werden.“ Also schaut nur der Mann im Mond zu, wenn der Knirps „hufeisenförmige“ Bahnen um die ignorante Menschheit zieht, um dann ohne großes La-Le-Lu in den Weiten des Weltalls zu verschwinden. Allein Astro-Nerds bleiben in den kommenden Wochen wach, um den Sterntaler mit scharfer Linse zu betrachten – die Himmelsgucker finden das Mondbaby laut der Astrophysikerin FedericaSpoto sogar „ziemlich cool“.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen