: Cäsar der Antonomasien
Claus „Stalin“ Weselsky ist von uns gegangen
Claus Weselsky ist nicht mehr, also im Amt. Der langjährige Führer der Lokführergewerkschaft GDL ist am Mittwoch in den Ruhestand gegangen. Damit verlieren wir eine unserer beliebtesten Figuren auf der Wahrheit. Die Trauer lässt nach mit dem Blick auf die für ihn seit seinem Erstauftauchen im Jahr 2014 gewählten Benennungen: „der Herr der stählernen Dampfrösser“ (2014); „der Fürst des Schienenstrangs“ (2014); „der sächsische Zangenkopf“ (2015); „Der GDL-Grande“ (2015); „der Lokführerführer“ (2015); „der große Führerhäuschenführer“ (2015); „der sächsische Schnorresträger“ (2017); „der Stalin-Doppelgänger“ (2021); „das Böse schlechthin“ (2021); „Krawallsky“ (2021); „Sachsens Antwort auf Tom ‚Magnum‘ Selleck“ (2022); „King of Arbeitskampf“ (2022); „der Schienenzar“ (2023); „der Unhold des Jahres“ (2024); „der Durcheinanderbringer vom Dienst“ (2024); und „der flotte Claus“ (2024). Eine kleine Auswahl herrlicher Bezeichnungen. In der Rhetorik gibt es eine Unterform der Stilmittel, die Antonomasie, bei der Eigennamen durch eine Benennung nach besonderen Kennzeichen oder Eigenschaften des Benannten ersetzt werden. Claus Weselsky war und ist der unbestrittene Cäsar, Krösus und Casanova der Antonomasien. Friede sei mit dir, Claus, altes Haus!
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