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Wenn Schatten schon bei den Kleinsten begehrt ist

Jetzt aber los, sonst wird’s zu heiß zum Laufen, sogar an diesem Spätsommermorgen nach schon erstaunlich frischer Nacht. Mist, Sonnencreme vergessen. Ob ich noch mal umkehren soll? Nee, egal, sonst wird’s ja noch später – und dann brennt die Sonne noch mehr.

Kindergartenkinder sind bekanntlich Frühaufsteher, ob sie wollen oder nicht, und natürlich längst unterwegs im Park Planten un Blomen. Zwei Erzieherinnen schieben diese Achtlings-Karren mit Sonnenverdeck leer vor sich her. Wann wurden die eigentlich erfunden? Die Horde kleiner Kinder ist schon mal wild johlend vorausgestürmt.

Nur ein Junge, höchstens drei Jahre alt, trottet ein wenig verloren hinterdrein. Er wirkt im doppelten Sinne abgehängt, als wäre er nicht ganz da. Vielleicht ist er auch nur noch nicht richtig wach. Seine Haut ist blass; zumindest das, was man davon sehen kann unter dem Legionärskäppi mit ausladendem Schirm vorn und hinten. „Komm“, ermuntert ihn die eine Erzieherin, „wir gehen da vorn hin, in den Schatten.“

Planten un Blomen

47 Hektar,

ist eine Parkanlage im Zentrum von Hamburg. Entstanden ist sie ab 1821 auf der ehemaligen Stadtbefestigung. Ihren platttümelnden Namen – Hochdeutsch: Pflanzen und Blumen – erhielt sie erst zur Niederdeutschen Gartenschau im Jahr 1935.

Er hält kurz inne, blinzelt einen Moment zu ihr auf, reißt dann die Arme hoch, rennt los und ruft: „Jaaa, Schatten!“ Jan Kahlcke

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