piwik no script img

brief des tages

Das bisschen Haushalt …

„Neuer Zwist: Hilfen für die Ukraine“,

taz vom 19. 8. 24

Neuer Zwist zeugt von alter Dummheit! Dass Koalitionäre nach drei Jahren immer noch nicht wissen, wie sie ticken und wo aufgepasst werden muss, damit Profilierungssucht nicht schadet, das verstehe, wer will. Ich nicht. Eine gewisse Haushalts- und Programmdisziplin ist nicht schlecht! Machten sich Grüne und SPD diese Disziplinen zu eigen, so brächten sie dank einer gehörigen Kapitalismuskritik, die auch der Klimawandel benötigt, dank eines ehrlichen Umgangs mit der Ukraine (volle Unterstützung bei der Selbstverteidigung und Drängen auf baldige Verhandlungen), dank der Beseitigung der Verschwendung von Steuergeldern und dank der anvisierten Steuern auf Vermögen sowie der zeitlich begrenzten Sondersteuer für Millionäre – die FDP tagtäglich in gewaltige Erklärungsnot. Ein Grund für die ewig alten Dummheiten könnte sein, dass Grüne und SPD nicht mehr die Ziele verfolgen, für die sie einmal standen. Wer aber begonnen hat, sich zu verbiegen, der kann sich nicht mehr geraderichten. Der klebt mit den Augen an potenziellen Wählern – und am Gegner.

Roswitha Halverscheid, St. Léger sur Vouzance/Frankreich

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen