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Romney fährt einen Dreifachsieg ein

USA Bei den jüngsten Vorwahlen kann sich der republikanische Favorit mehr als die Hälfte der Delegiertenstimmen für die Nominierung sichern. Santorum und Gingrich sind weiter im Rennen

WASHINGTON afp | Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner hat Favorit Mitt Romney seinen Vorsprung mit einem dreifachen Vorwahlsieg weiter ausgebaut. Der Exgouverneur von Massachusetts gewann Medienberichten zufolge am Dienstag in Maryland, Wisconsin und Washington, D. C. Damit ist Romney mehr als die Hälfte der 1.144 Delegiertenstimmen sicher, die er für eine Nominierung auf dem Parteitag Ende August braucht.

In Maryland erreichte Romney laut Medienberichten 49 Prozent der Stimmen, sein ärgster Rivale Rick Santorum kam auf nur 29 Prozent. In Washington, D. C. fuhr der Exgouverneur mit 70 Prozent sogar einen noch deutlicheren Sieg ein. Santorum hatte es in der Hauptstadt erst gar nicht auf den Wahlzettel geschafft, weil er im Vorfeld nicht ausreichend Unterschriften zusammenbekommen hatte.

Anders als in Maryland, wo eher moderate Republikaner zu Hause sind, hatte sich der erzkonservative Exsenator Santorum in Wisconsin allerdings durchaus Chancen ausgerechnet. Romney fuhr nach Auszählung fast aller Stimmbezirke aber auch dort einen Sieg ein, wobei er mit 43 Prozent nur 5 Prozentpunkte vor Santorum lag.

Um auf dem Nominierungsparteitag ungefährdet zum Herausforderer von Präsident Barack Obama gekürt zu werden, muss ein Bewerber mindestens 1.144 Delegierte hinter sich bringen. Romney hat bislang 24 von 37 Vorwahlen gewonnen und konnte laut CNN dabei rund 630 Wahlmänner für sich verbuchen.

Auf Santorum entfallen 11 Siege und deutlich weniger als die Hälfte von Romneys Delegierten. Ihm wird daher keine realistische Chance mehr eingeräumt, selbst die nötige Delegiertenzahl zu erreichen. Allerdings setzt der Exsenator darauf, dass Romney diese Hürde ebenfalls nicht nimmt. In diesem Fall könnte es auf dem Parteitag zu einer Kampfkandidatur kommen. Auch der abgeschlagene frühere Chef des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, spekuliert auf einen umkämpften Parteitag und erklärte bislang stets, bis zum Ende im Rennen bleiben zu wollen.

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