zurück in die zukunft:

Wäre diese Zeichnung bunt und nicht schwarz-weiß, würde das Trikot des Radfahrers oben links wohl in Blau und Gelb leuchten. Wie das des Belgiers Remco Evenepoel, der beim olympischen Zeitfahren in Paris mit durchschnittlich 53 Stundenkilometern über die Strecke raste und sich die Goldmedaille holte. Das muss sich wie fliegen anfühlen.
Auch sonst fragt man sich, ob diese Postkarte, gezeichnet etwa im Jahr 1900, nicht eigentlich die Olympischen Spiele 2024 in Paris voraussagte. Die Seine ist durch den Schiffsverkehr, Abgase und Abwasser so verdreckt, dass der Start der Triathlet:innen verschoben werden musste. Der Regen vom vergangenen Wochenende hat noch mehr Verunreinigungen in den Fluss gespült. Gleichzeitig rauscht die gezeichnete Eisenbahn beinahe in den Eiffelturm. Ein Hinweis auf die Sabotage am Schienennetz der französischen Bahn? Sogar der Heißluftballon schwebt nun tatsächlich nachts über der Stadt. Das olympische Motto lautet ja „Citius, altius, fortius“ – oder für alle ohne Latinum: schneller, höher, stärker. Also beschloss Designer Mathieu Lehanneur, das Feuer an einem Ballon zu montieren und über Paris schweben zu lassen, wo es von allen gesehen werden kann. In Wirklichkeit ist die Flamme ein Lichtstrom, der auf eine Wasserwolke projiziert wird. Eine Illusion also. So wie dieses Bild gar kein Foto von Paris im Jahr 2024 ist. Sophie Fichtner
Zukunftsbilder aus der Vergangenheit
und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen