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Mythen in Tüten

Popcorn macht jetzt auf Haute Cuisine

Ploppfoto: ap

Es gibt ja so einige schamlose Lobbyisten, aber selten ist uns alten Knusperfreunden eine so dreiste Organisation wie das in Bonn ansässige „Popcorn Board Deutschland“ untergekommen, das am Montag eine knallige Pressemitteilung in die Welt poppen ließ: „Mythen über Popcorn – es besteht Klärungsbedarf.“ Wirklich? Der alte Puffmais braucht jetzt zur Klärung die gehobene Beziehungsgesprächsvokabel? Dabei war die Beziehung zwischen uns beiden eigentlich immer ganz einfach: Wir erhitzen Mais, er ploppt auf und wir schieben ihn uns eimerweise in den Schlund. Und jetzt das: „Häufig wird es vor dem Fernseher oder im Kino verzehrt, wodurch sich der Mythos eingeschlichen hat, dass Popcorn Junkfood sei. Und das ist nur eine der vielen falschen Behauptungen über das gelbe Korn, die die Runde machen. Damit wird jetzt endlich aufgeräumt.“ Waaas!? Popcorn ist gar kein Junkfood? Was denn dann? Haute Cuisine? „Puffmais hat pro Handvoll nur 30 Kalorien.“ Pro Handvoll!? Das macht bei zehn Händen 300, bei hundert 3.000 Kalorien. Krass! Dann lassen wir besser künftig die fettigen Finger davon. Und essen lieber wieder schmagutzige Kartoffelchips.

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