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Her mit all dem Unglück

Glücksforscherin will positive Grundhaltung

Was für ein Beruf! Die Bremerhavener Nordsee-Zeitung hat am Donnerstag eine „Glücksforscherin“ aufgetan: „Glücksforscherin rät zu Dankbarkeitsübung“, meldete daraufhin gestern die christliche Nachrichtenagentur epd, und wir lasen „Dehnungsübung“. Auch eine schöne Vorstellung, das Glück zu dehnen. Jedenfalls empfiehlt die 53-jährige Maike van den Boom Dankbarkeitsübungen, „um schnell etwas mehr Glück in den Alltag zu bringen“. Die studierte Kunsttherapeutin rät: „Morgens fünf Minuten Zeit nehmen und Dinge aufschreiben, für die man dankbar ist. Das trägt zu einer positiven Grundhaltung bei.“ Genau unsere Methode. Nur umgekehrt. Wenn zu viel schleimiges Gutartiges morgens aus den Tickern fließt und die Welt verpestet, dann machen wir unsere Undankbarkeitsübung und schreiben fünfzig Minuten lang Dinge auf, für die wir undankbar sind, weil wir abkotzen könnten. Zum Beispiel ungebetene Ratschläge von selbsternannten Ferndiagnostikerinnen, die in ihrer geistigen Reglosigkeit glauben, dass wir in der besten aller Welten leben. Was wirklich Spaß macht, sind solche entzückend komischen Dehnungsübungen des Geistes!

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