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Joho und ne Buddel Rum

Reeder suchen Schiffsjungen und -mädchen

„Ferien auf dem Frachtschiff“, versprach der mit allen schmutzigen Wassern der Weltmeere gewaschene Verband Deutscher Reeder gestern via Depeschendienst dpa allen seetauglichen „Schülern und Schülerinnen“. Blutjunge, aber vor allem leichtgläubige Landratten sollen nach den finsteren Plänen der skrupellosen Schiffsherren für einen „Ferienjob“ auf „Containerschiff, Massengutfrachter oder Schleppschiff“ anheuern. „Die Fahrten können einen Monat lang dauern“, bewarb die Meldung die sommerlichen Odysseen. Zweifellos handelt es sich bei diesem „Ferienfahrerprogramm“ um das gute alte „Shanghaien“, die traditionelle Form der maritimen Nachwuchsgewinnung. Die beginnt harmlos mit einem ersten Vollrausch in der Hafen­spelunke, anschließend findet sich der abenteuerlustige Jungspund allerdings in internationalen Gewässern in Gegenwart einer misslaunigen neunschwänzigen Katze auf dem untersten Deck eines Seelenverkäufers wieder, wo er bei Schiffszwieback und Skorbut Planken und Möhren schrubben muss. „Der Bedarf an Fachkräften in unserer Branche ist hoch“, drohte der Reederverband. Jugendliche sollten deswegen Seemannskneipen, offene Gewässer und aufdringliche Shanty-Chöre bis zum Schulstart oder den Herbststürmen meiden.

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