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Untoter untot

Chomsky hat das Gebäude verlassen – und nicht

Sein Hüftschwung war legendär, jedenfalls unter Studierenden. Die Villa am Stadtrand, die Touren mit Butler und de Man, das „‚68 Comeback“ und die gesammelten Vorlesungen, die er in Las Vegas hielt: Noam Chomsky war der König der Linguistik, der Popstar der Sprachwissenschaften, der sich auch nicht entblödete, mal was zum aktuellen Weltgeschehen zu äußern. Kein Wunder, dass es ihm später erging wie dem Haustier des Physikers, mit dem er lange befreundet war oder auch nicht: Er war da und gleichzeitig nicht, verließ das Gebäude und war gleichzeitig noch darin enthalten. Hieß es nämlich erst, Noam Chomsky sei tot, kam am Montag die Meldung, die um 23.47 Uhr deutscher Zeit gesendet wurde, wie der Spiegel so schön dramatisch schrieb: „Noam Chomskys Ehefrau sagt, dass Berichte über den Tod des berühmten Linguisten falsch sind.“ Dinge können eben nur falsifiziert werden und nicht verifiziert! Oder wieder mal nicht aufgepasst, ihr Meldekaspars? Also, Noam Chomsky wird niemals tot sein, da könnt ihr melden, was ihr wollt. Noam Chomsky lebt. Und seine Ehefrau auch, denn die muss es wissen.

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