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Archiv-Artikel

Im Schatten des Siegers

Der Kongress „McPlanet.com“ spürt am Wochenende den Gestalten und Effekten der Globalisierung nach – und den Möglichkeiten Einzelner, ihr etwas entgegenzusetzen

Die Welt geht vor die Hunde, und Schuld trägt die Globalisierung, befanden die MacherInnen von McPlanet.com, abgehalten Ende Juni 2003 in Berlin. Attac, der BUND, Greenpeace sowie die Heinrich-Böll-Stiftung und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie stehen erneut hinter der zweiten Auflage des Kongresses am Wochenende.

Gegenüber der taz zeigte sich das Organisationsbüro gestern optimistisch: Man rechne mit wenigstens so vielen BesucherInnen wie jenen gut 1.600 im Jahr 2003. Nicht äußern wollte man sich indes zur Frage, ob die jüngste Heuschrecken-Kapitalismus-Debatte dem Kongress nun gut tut oder eher nicht. Dessen Inhalte und Anliegen jedoch sind die gleichen wie 2003: Was Umweltzerstörung und Globalisierung miteinander zu tun haben, ist eine der Leitfragen, und wie die Einzelne die großen Entwicklungen beeinflussen kann – als bewusste KonsumentIn vielleicht mehr denn als WählerIn.

Der Entstehung, gar dem Siegeszug einer „globalen Konsumentenklasse“ und ihres „Lebensstils der ‚Sieger‘“ widmet sich die Eröffnungsdiskussion am Freitagabend. Tags darauf gehen ReferentInnen aus „erster“ und „dritter“ Welt der Frage nach, ob kleinräumliche Produktion mit kurzen Vertriebswegen eine Antwort auf den Welthandel sein kann; abends kreist der „Late Night Talk“ um das chinesische Wirtschaftswunder – und des Westens neue Angst vor einem Milliardenvolk, das leben wollen könnte „wie wir“.

Nun ist McPlanet.com keine Frontalveranstaltung, auf der es TheoretikerInnen oder AugenzeugInnen der Globalisierung zu lauschen gilt. Nicht zuletzt finden sich deshalb auch praxisorientierte Workshops auf dem Kongressprogramm, etwa zu „nachhaltigen Kunstpraxen“ oder auch der „Kunst des kreativen Straßenprotests“.

Die Teilnahme kostet 35 Euro (erm. 25 Euro), für Kurzentschlossene gibt es eine Tageskasse. Alexander Diehl

3. bis 5. Juni, Uni-Campus (Audimax und Philturm). Programm und Infos unter www.mcplanet.com